Montag, 16. Juli 2007

Devolder gewinnt Österreich-Rundfahrt

Nach zwei Sprintankünften in Mayrhofen und Salzburg ging es am dritten Tag auf das Kitzbüheler Horn. Das Team Elk Haus-Simplon unter der Leitung von Teammanager Bernhard Rassinger ging als Favorit in dieses Teilstück und wurde dieser Rolle vollauf gerecht. Thomas Rohregger fuhr wie entfesselt und konnte seinen ersten Etappensieg bei der heimischen Tour feiern.

Doch damit nicht genug, folgte ihm auf Rang zwei sein Teamkollege Christian Pfannberger. Die Mannschaft und die österreichischen Radfans hatten scheinbar allen Grund zur Freude, doch der Schein trügte.

Interner Machtkampf

Zwar konnte sich Pfannberger auf der schweren Etappe nach Prägraten den Titel des Glocknerkönigs sowie das Bergtrikot sichern, doch das Mannschaftsgefüge geriet dennoch etwas aus den Fugen. Pfannberger, als Kapitän in die Rundfahrt gestartet, konnte sich nicht mit der Rolle des Co-Leaders abfinden, daher kam es zu internen Streitigkeiten im Team.

Auf der fünften Etappe verhielten sich die beiden Fahrer nach außen hin noch ruhig, doch nach Ende von Etappe sechs kam es zum öffentlichen Bruch. Pfannberger warf seinem Teamkollegen Wortbruch vor, nachdem dieser ihm nicht wie abgesprochen den Zielsprint anzog und ausgerechnet Gerrit Glomser vom Team Volksbank, dem Erzrivalen, den Etappensieg einheimsen konnte.

Dabei musste der beschuldigte Thomas Rohregger immer wieder Löcher stopfen, damit die Gruppe nicht auseinander fällt und hatte deshalb am Ende der Etappe keine Kraft mehr.

Wenn zwei sich streiten…


Nach all den Querelen hieß es nun, sich auf das entscheidende Zeitfahren über 24 Kilometer vorzubereiten. Rohregger ging mit einem (scheinbar) beruhigenden Vorsprung von 33 Sekunden auf Pfannberger ins Rennen. Jure Golcer (SLO) und Stijn Devolder (BEL) hatten bereits 1:04 bzw. 1:33 Minuten Rückstand. Der Belgier war allerdings nicht zu unterschätzen, gilt er doch als ausgesprochener Zeitfahrspezialist.

Und so kam, was kommen musste: Devolder knöpfte den Österreichern Sekunde um Sekunde ab und gewann das Zeitfahren überlegen. Nicht nur das, er übernahm mit seiner beeindruckenden Vorstellung im Kampf gegen die Uhr auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Rohregger musste froh sein, zumindest Platz zwei gehalten zu haben, Pfannberger fiel sogar auf Rang vier zurück.

„Wurde mit Druck nicht fertig“


Auf der letzten Etappe nach Wien setzten sich noch einmal die Sprinter in Szene. Der U23-Weltmeister von Salzburg, Gerald Ciolek, feierte seinen zweiten Etappensieg. In der Gesamtwertung geschah nichts mehr Außergewöhnliches und so konnte Stijn Devolder zum ersten Mal die Österreich-Rundfahrt für sich entscheiden.

„Der Triumph hier bei dieser schweren und hochklassigen Rundfahrt ist schon was ganz Besonderes“, streute der 27-jährige Belgier den Veranstaltern Rosen. Auch Thomas Rohregger zeigte sich mit Platz zwei zufrieden, musste sich jedoch eingestehen: “ Den Gesamtsieg hab ich gestern schon vor dem Zeitfahren hergegeben, ich wurde mit dem Druck nicht fertig.“ Im nächsten Jahr werde er allerdings gestärkt wieder zur Tour kommen und den Gesamtsieg holen, warnte er seine Gegner.

Christoph Nister für sport inside

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