Motorsport

Lewis Hamiltons Premieren-Sieg von Chaos überschattet

Montreal. Ein turbulentes Formel1-Rennen erlebte das Publikum beim Grand Prix von Kanada. Vier Mal musste Bernd Mailänder mit dem Safety-Car ausrücken, bevor Lewis Hamilton in seinem erst sechsten Rennen zum ersten Mal gewinnen konnte.

Mit seinen 22 Jahren und 154 Tagen avancierte der McLaren-Mercedes-Fahrer zum viertjüngsten Sieger in der 57-jährigen Formel1-Geschichte. „Es war ein fantastischer Tag! Die letzten Runden zählte ich einzeln runter“, kommentierte der Brite seinen Sieg. Schon am Start setzte er sich von der Pole-Position aus vor dem Deutschen Nick Heidfeld und seinem Teamkollegen Fernando Alsonso (Spa) in Front, die er trotz des chaotischen Rennverlaufs nur bei Boxenstopps abgeben musste.

Weltmeister Alonso erlebte in einem schlecht abgestimmten Boliden ein Debakel, als er sich kurz vor Schluss vom japanischen Super-Aguri-Piloten Takuma Sato auf den siebten Platz verweisen lassen musste. Hamilton führt somit in der WM-Wertung mit 48 Punkten vor Alsonso (40).

Wurz im Williams sensationell aufs Podium

Einen Traum-Grand-Prix erlebte der 33-jährige Alexander Wurz. In seinem Williams-Toyota fuhr der Niederösterreicher sensationell vom 19. Startplatz auf den dritten Rang nach vor. Nach einem miserablen Qualifying, in dem er weder mit der Strecke am Circuit Gilles Villeneuve noch mit seinem Rennwagen zurande gekommen war, war der langjährige Testfahrer nach dem Rennen überglücklich: „Dieses Ergebnis ist ein Traum. Ich hatte das ganze Wochenende Probleme, doch dann im Rennen endlich einmal das Glück auf meiner Seite“, sprach der Williams-Pilot die geglückte Ein-Boxenstopp-Strategie an.

Für Wurz war es nach zwei dritten Plätzen in Silverstone 1997 und Imola 2005 der dritte Podestplatz seiner Karriere. Nicht einmal eine unschöne Begegnung mit Toro-Rosso-Pilot Scott Speed (USA) konnte seine Aufholjagd stoppen. Der Berger-Schützling fuhr dem Österreicher in Runde 10 übers Heck, wobei sich der Österreicher einen Teil des Heckflügels brach.

Spektakulärer Unfall vom Polen Robert Kubica

Einen Horror-Crash verzeichnete Robert Kubica (Pol) mit seinem BMW-Sauber. Der 22-Jährige kam kurz nach Ende der zweiten Safety-Car-Phase in der 27. Runde bei 280 km/h von der Strecke ab, wo er auf einen ausgeschiedenen Wagen auffuhr. Dabei hob der Pole ab, krachte in die Leitplanken und wurde diagonal über die Fahrbahn geschleudert. Sein Wagen verlor dabei drei Räder und etliche Wagenteile, die beinahe nachkommende Rennautos trafen. Kubica war kurz bewusstlos, hatte jedoch Glück im Unglück: Der junge Pole blieb unverletzt. Ob er nächstes Wochenende Indianapolis (USA) an den Start gehen kann ist noch unklar.

Andreas Habringer für sport inside

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2007: Alles neu in der Formel 1

Die neue Formel 1-Saison steht in den Startlöchern und alle sind gespannt, wer sich nach dem Rücktritt von Michael Schumacher als neuer Topstar der Motorsport-Königsklasse entpuppt. Bei den Testfahrten machte Ferrari bereits einen guten Eindruck. Die Scuderia aus Maranello hat zudem einen nicht unbedeutenden Vorteil im Reifenpoker. Zwar werden 2007 alle Teams von Reifengigant Bridgestone beliefert, doch kein anderes Team hat so viel Erfahrung mit den Japanern wie Ferrari.

Auch McLaren Mercedes mit Titelverteidiger Fernando Alonso und Supertalent Lewis Hamilton scheint für die neue Saison gut gewappnet. Trotzdem gibt sich der amtierende Weltmeister Alonso noch bedeckt: „Ferrari machte einen guten Eindruck und sollte der Maßstab sein“, schiebt er die Favoritenrolle Massa und Räikkönen zu.

Dem Weltmeisterteam von Renault steht ein schwieriges Jahr bevor. „Fisico“ muss nun endlich aus dem Schatten von Alonso treten und die Franzosen müssen beweisen, dass sie auch ohne den abhanden gekommenen Alonso um die WM mitmischen kann. Die Geheimfavoriten für diese Saison sind Honda mit Jenson Button und Rubens Barrichello und BMW Sauber (Fahrerduo Heidfeld und Kubica).

Die Formel Austria hingegen scheint nach den durchwachsenen Testergebnissen auch in diesem Jahr nur im Mittelfeld positioniert. Sowohl Red Bull Racing als auch Toro Rosso kämpfen noch mit Kinderkrankheiten der neuen Boliden. So ist etwa die Aerodynamik noch alles andere als optimal.

Für das Comback des Jahres zeichnet Alexander Wurz verantwortlich. Der mittlerweile 33-Jährige überzeugte mit Kampfgeist, Ausdauer und unbändigem Willen Teamchef Frank Williams von seinen Qualitäten und fährt heuer neben Nico Rosberg im Williams FW29. Wurz’ Ziele: „Ich will helfen, Williams wieder auf die Siegerstraße zu bringen. Das geht aber nicht über Nacht.

Christoph Nister für sport inside

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